Höheres Risiko für Stress und Burnout bei Marketern: 5 Gründe

Peter Desmyttere
29 January 2023
⏱ 5 min. Lesedauer

Marketing war noch nie so spannend – dank der vielen neuen (Digital-)Techniken, die Marketern für die Kommunikation mit Kunden und Interessenten zur Verfügung haben. Doch die Sache hat auch eine Kehrseite.

Während Marketingmanager in den 1980er und 1990er Jahren sich noch vorwiegend auf die Gestaltung übersichtlicher Werbekampagnen und Medienplanung konzentrierten, kam es in den letzten 20 Jahren aufgrund zu einer wahren Reizüberflutung durch digitale Medien. Das Risiko für Überlastung und Stress ist damit so hoch wie nie zuvor.

Ausgebrannt, erschöpft und leer

Die Begriffe Stress und Burnout sind heute aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Als Berater für Marketer erleben wir die ständige Belastung und schwierige Organisation in Marketingabteilungen täglich hautnah mit. Es ist nicht zu übersehen, dass die Zahl der Marketer mit Stress und Burnout zunimmt. Auch wenn beide Begriff nicht dasselbe bedeuten, sind sie doch untrennbar miteinander verbunden. Auf Dauer kann ein Zuviel Stress Burnout verursachen und fühlt man sich ausgebrannt, erschöpft und leer.

In diesem Artikel schreibe ich über fünf Ursachen von Stress und Burnout in Marketingabteilungen, und zwar aus meiner persönlichen Erfahrung mit Marketern und Marketingteams. Am Ende rufe ich Marketer, die mit Stress und/oder Burnout zu kämpfen haben (oder hatten), dazu auf, (anonym) darüber zu berichten. Um voneinander zu lernen, wie sich Burnout in Marketingabteilungen zu Leibe rücken lässt.

Ursache 1: Schlechte (Selbst-)Organisation

Marketer sind nach meiner Einschätzung anfälliger für Stress und Burnout als andere Manager. Der Hauptgrund? Kein Arbeitstag im Leben eines Marketingmanagers gleicht einem anderen. Für alle, die Abwechslung im Job suchen, mag das verlockend klingen, und es ist sicher auch ein häufiges Argument in Stellenanzeigen für Marketingmanager. Doch der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Projekten, Aufgaben, Kampagnen, Strategien, Budgets und Zielen bedeutet einen enormen Druck auf die Selbstorganisation von Marketern.

Deshalb verwundert es nicht, dass laut einer aktuellen Umfrage 4 von 5 Marketern mit der jetzigen Organisation unzufrieden sind und mangelnde Übersicht als größtes Hindernis im Job angeben.

Eine schlechte (Selbst-)Organisation funktioniert damit als Katalysator für Stress und Burnout. Besonders dann, wenn Sie als Marketer das Gefühl haben:

  • den Tatsachen hinterherzuhinken,
  • Übersicht und Kontrolle zu verlieren,
  • von jedem einzelnen Tag überfallen zu werden,
  • dass Ihnen die Kontrolle über Ihre Projekte entgleitet oder,
  • dass die Belohnung und sichtbaren Ergebnisse all der Anstrengungen verloren gehen.

Marketer sind nicht selten Manager, die sich seit Jahr(zehnt)en mit Herz und Seele dafür einsetzen, die Bekanntheit der Marke, für die sie stehen, zu steigern. Dies mit einer Organisation zu stemmen, die noch aus den 1980er Jahren stammt, ist aber tatsächlich unzumutbar. Ein Büro mit Post-its-Wand und Dutzende Excel-Tabellen, mit denen der Server überquillt, reichen dem Marketer von heute längst nicht mehr. Ist er oder sie außerdem Teil eines Teams, dessen Organisation hinkt, schlägt Stress unbarmherzig zu.

Manchmal liegt die Lösung in einer besseren Arbeitsbesprechung, einer neuen Teameinteilung oder einem Jobwechsel. Doch auch mit digitalen Organisationstools kann eine schlecht funktionierende Marketingorganisation im Nu zur gut geölten Marketingmaschine werden.

Ursache 2: Ein Zuviel an Ad-hoc-Aktionen

Viele Marketer sind kreative Köpfe, die von spontanen Eingebungen und Ad-hoc-Aktionen getrieben werden, die schnelle Ergebnisse liefern müssen. Leider legt diese Arbeitsweise enormen Druck auf die (Selbst-)Organisation der Marketer bzw. der Marketingabteilung.

In Literatur über Zeitmanagement wimmelt es von Tipps und Beispielen, wie sich durch methodischeres Vorgehen Stress vermeiden oder reduzieren lässt. So liest man immer wieder, dass mit Hochdruck durch nicht enden wollende To-do-Listen zu hetzen, Gift ist für die Effizienz. Besser ist es, morgens eine Liste mit Aufgaben zu erstellen, die maximal von ein paar wenigen Ad-hoc-Aktionen durchkreuzt wird.

Ursache 3: Ständige Reizüberflutung der sozialen Medien

Schon mehrfach wurde die Wechselwirkung zwischen Social-Media-Nutzung und Stress wissenschaftlich nachgewiesen. Im Internet finden sich zu dem schwierigen Verhältnis Dutzende von Artikeln. Das ständige Ausgesetztsein gegenüber den Reizen und Nachrichten von Twitter, Facebook, WhatsApp, Snapchat, Pinterest oder Messenger wirkt sich auf Dauer nachteilig auf die Gemütsruhe aus. Und Marketer sind diesen Reizen auch noch doppelt ausgesetzt. Denn einerseits nutzen sie (als leidenschaftliche Kommunikatoren) soziale Medien privat sehr viel, und andererseits stehen sie im Mittelpunkt, wenn für die Marke oder das Unternehmen eine neue Social-Media-Kampagne initiiert werden muss.

Ursache 4: Kaum oder keine (persönliche) interne Beratung

Chat-Apps für den Arbeitsplatz wie Teams, Slack, Yammer, Workplace (Facebook), Voxer, Instantbird oder Pie sind ein echter Segen für Marketer, die als Team schnell, direkt und interaktiv untereinander kommunizieren möchten. Doch für Marketer, die bei jeder eingehenden Nachricht in ihrer Konzentration gestört werden und dadurch wichtige Deadlines verpassen, sind sie ein Fluch, da sie Stress fördern. Eine ständige Störung der Konzentration am Arbeitsplatz ist somit auf Dauer abträglich für die Ruhe und Effizienz von Marketern.

Ein zweiter Aspekt ist der Mangel an persönlichen Meetings. Ich bin immer wieder erstaunt, dass so wenige Marketer und Marketingteams strukturiert Besprechungen abhalten. Ein so komplexes Arbeitsumfeld schreit doch einfach nach systematischen Besprechungen, zum Beispiel in Form eines wöchentlichen Marketing-Meetings am Montagvormittag. Manche Marketer chatten und mailen sich die Finger wund und sind zur selben Zeit hoffnungslos frustriert ob des Mangels an Rücksprache mit Kollegen und Management oder Geschäftsleitung.

Ursache 5: Keine klare Zielsetzung

Profisportler und teams wissen wie niemand sonst um die Kunst des Fokussierens. Sie setzen sich ein klar definiertes Ziel und arbeiten als eingespieltes Team professionell auf dieses hin. Nicht so in den meisten Marketingabteilungen, wo jeder eine eigene Agenda und Planung verfolgt, sich bestimmte Marketingkampagnen kreuzen oder überlappen oder wo es an einer übergreifenden Richtung und Vision fehlt.

Erfolg beginnt beim Festlegen von Zielen. Was möchten wir als Marketingteam dieses Jahr erreichen? Welche Ziele haben Priorität und welche können warten? Nur Marketer, die klare und detaillierte Antworten auf diese Fragen geben können, schaffen einen Nährboden für messbaren Erfolg. Wenn diese Ziele allen in der Marketingabteilung klar und deutlich sind, wenn sie vom gesamten Team getragen und mithilfe eines Ergebnis-Dashboards greifbar werden, dann haben Sie ein Marketingteam, dessen Mitglieder alle an einem Strang ziehen bzw. dessen motivierende Gruppendynamik Stress und Burnout keine Chance bietet.

Vorbeugen ist die beste Medizin

Kennen Sie diese 5 Ursachen von Stress und Burnout? Haben Sie selbst in Ihrem Unternehmen damit zu tun? Dann tun Sie etwas dagegen, und zwar besser heute als morgen:

  • die richtige Person am richtigen Platz,
  • Einsatz eines Organisationstools wie Husky Marketing Planner,
  • systematisches Arbeiten auf der Basis von Projekten und Aufgaben;
  • Dosieren und Strukturieren der Arbeit mit sozialen Medien,
  • mehr persönliche Meetings;
  • genaue Ziele setzen, einschließlich dem Weg dorthin.

Selbst Erfahrung mit Burnout?

War dieser Artikel für Sie relevant? Erkennen Sie sich selbst darin wieder als Marketer, der mit zu viel Stress und/oder Burnout zu kämpfen hat(te)? Dann freue ich mich darauf, Ihre wichtigste Ursache zu erfahren und zu lesen, wie Sie diesen Teufelskreis durchbrochen haben. Senden Sie Ihre persönliche Geschichte an pds@huskymarketingplanner.com. Aus Datenschutzgründen werde ich der Verwendung Ihrer Antworten nur den Vornamen angeben und keinerlei Hinweise auf das Unternehmen.

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